Gin

Die wohl bekannteste Form des Wacholderschnaps. Die farblose Spirituose welche durch die Wacholderbeere und den Koriander seinen unvergleichlichen Geschmack erhält. Die Trendspirituose ohne Wenn und Aber. Ob versetzt mit Rosa Pfeffer, Ingwer, Muskat oder Orangenschalen. Ob im Longdrink oder Cocktail, der Gin ist und bleibt ein Big Player. Cheers!

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Gin prägt das Landschaftsbild im Handel, in der Gastronomie, bei der Erfindung und Herstellung von Longdrink- und Cocktailtrends. Wir führen bekannte Marken, geben aber auch jungen und unbekannten Unternehmen die Möglichkeit, sich einen Platz bei spirituosen.direct zu sichern. Wichtig hierbei ist die Qualität, die Quantität, sowie Nachhaltigkeit auf ganzer Linie – denn diese Merkmale sind das „A und O“ für einen langfristigen Handel.

WAS IST GIN?

Gin ist ein klarer Branntwein. Genauer genommen handelt es sich um einen mit Aromen versehenen Industriealkohol aus Getreide oder Melasse, welcher am Tagesende die Spirituose zum Mixen in Ihrer Bar, der Gin Tonic im gemütlichen Beisammensein mit Freunden, oder der Klassiker „Tom Collins“, auf Veranstaltungen und Feierlichkeiten ist.

Gin bekam seinen Hype nach dem Jahrtausendwechsel und hat damit seinem klaren Bekannten, dem Wodka, den Rang abgelaufen. Im Vergleich zu anderen Spirituosen ist Gin ein günstiges Produkt, was ihn aber nicht abwertet. Im Gegenteil: Gin ist seit vielen Jahren das Trendgetränk schlechthin.

DIE GIN SORTEN

WOFÜR STEHT LONDON DRY?

Das “Dry”, welches sich zum Beispiel in “London Dry Gin” finden lässt, steht nicht für “trocken”, sondern gibt an, ob der Gin gesüßt ist oder nicht. Bis die EU die Spirituosenverordnung 2014 um den Begriff “Dry” erweitert hat, gab es keine besondere Definition für das Wörtchen “Dry”. Seit der Änderung dürfen Gins, welche die Bezeichnung “Dry Gin” tragen, jedoch nur noch 0,1 Gramm Zucker auf 1 Liter Alkoholl aufweisen.

LANG LEBE DER GIN – Seine Geschichte

Zweifellos war die Königin Mutter eine Dame mit Stil und Geschmack. Beispiellos waren nicht nur ihr Elan und schwungvollen Sprüche, auch ihre Vorliebe für Gin behielt sie bis zu ihrem Tod. Der Gin Tonic war der Star ihrer Majestät.

Die englische Nationalspirituose hat holländische Wurzeln. Mal erlebte der Gin gute Zeiten, mal schlechte Zeiten.

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert wurden viele giftige Mixturen als Gin verkauft und wurden alsbald „Mutters Ruin“ genannt. Der Konsum des billigen, giftigen Fusels, bescherte Großbritannien eine ernst zu nehmende Regierungskrise. Zwar fand die Talfahrt ein Ende, aber der Gin musste knapp einhundert Jahre warten, dann wurde er wachgeküsst. Mit neuem Schwung begann Mitte des 19. Jahrhunderts seine glanzvolle Ära.

Die Wacholderspirituose erlebte eine Blütezeit im goldenen Zeitalter der Cocktailkultur. Durch Qualitätsverbesserungen schnellte der Konsum in überdimensionale Höhen. Von einem Getränk der armen Leute steigerte Gin sich zu einem Gaumenkitzler für die bürgerlichen Mitte und obere Klasse. Seine Bestimmung fand der Gin in Long- und Shortdrinks, sei es Gin Tonic oder Dry Martini.

Mit der Nachkriegszeit, verkümmerte die Barkultur und Einer lief dem Gin seinen Rang ab: der Konkurrent Wodka. So geschah es, dass der Wert und Verkauf von Gin in den Keller stürzte.

Long live the Gin – in den 1990iger Jahren erwachte die Cocktailkultur wieder und der Gin stieg aus der Versenkung empor. Dieses Mal platzierte er sich nicht nur in England, sondern wuchs über sich hinaus und eroberte einen Platz in der Cocktailkultur rund um den Globus. Gin is back.

„Ohne ihn geht gar nichts. Was für ein unvergleichliches Comeback!“

Seit der Jahrtausendwende schießen immer mehr und neue Gin-Destillerien weltweit aus dem Boden. Und das mit faszinierender Geschmacksvielfalt. Der Wacholder ist nicht mehr der alleinige Regent. Meisterdestillateure stellen dem Wacholder andere Aromen entgegen oder an seine Seite. Niemals zuvor war das Gin-Universum von so viel Einfallsreichtum geprägt, wie in der heutigen Zeit.

Das HOCHPROZENTIGE WISSEN

Im Dunkel der Vergangenheit verschwimmt der genaue Beginn und Entstehung von Gin.

Ohne Destillation gibt es keinen Gin. Im alten China, in Babylon und sogar in der Jungsteinzeit (9500 v. Chr.) waren Vorformen des Alkoholbrennens bekannt. In Europa dagegen geriet 284 n.Chr. das Wissen darüber in Vergessenheit.

Im 8. und 9. Jahrhundert eroberten Araber Teile der iberischen Halbinsel und Sizilien. Gelehrte und Wissenschaftler forschten und experimentierten und die alchemistische Kunst des Alkoholbrennens hielt in Europa Einzug. Und wie bekannt, ging es anfangs nur um medizinische Zwecke.  Nachdem der Magister Salernus Aequivocus in der Mitte des 12. Jahrhundert das „brennende Wasser“ (aqua ardens) beschrieb, es aber noch ein minderwertiges Destillat war, kam ein Jahrhundert später die Verbesserung. Durch den Bologneser Arzt Taddeo Alderotti entstand eine Flüssigkühlapparatur. Diese Technik erhöhte das Brennen von qualitativ hochwertigem Alkohol. Er nannte es den Alderotti „aqua vitae“ – Wasser des Lebens, dem er heilende, lebensspendende Kräfte zuschrieb.

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WACHOLDER IN DEN ZEITEN DER PEST

Kein Gin ohne Wacholder. Wacholderbeeren wurden seit der Antike Heilwirkungen zugeschrieben. Wacholder enthält Zitronensäure, Gerbsäure, Gerbstoff. Zink, Mangan. Menthol, Oxalsäure und ätherisches Öl.

Viele Heilwirkungen sprechen für sich. Anwendung findet er bei Magen Darmbeschwerden, Leber und Nierenleiden und als harntreibendes Mittel.

Der Brabanter Universalgelehrte Thomas von Cantimpré und der flämische Schriftsteller Jacob von Maerlant gaben im 13. Jahrhundert die Empfehlung des Auskochens und Brennen für gesundheitliche Zwecke.

Zwischen den Zeiten von 1330 und 1340 n.Chr. brach die Beulenpest in der asiatischen Hochebene aus und breitete sich rasant in Europa aus. Gekommen über die „Seidenstraße“, weiter bis zum Mittelmeerraum und bis in den skandinavischen Norden, wütete der „schwarze Tod“.

Das Wacholder die Pest heilen könnte, glaubten zwar viele Menschen nicht, aber der Griff zu jedem Strohhalm, führte sie zum Gebrauch von Wacholder. Räume wurde ausgeräuchert mit Wacholder, Wacholderbeeren wurden verzehrt, mit der Hoffnung, einer innerlichen Reinigung. Gesichtsmasken der Ärzte waren mit Wacholder ausgerüstet um vor Infektionen zu schützen. Der Erfolg war überschaubar.

Endlich, die Pest war verschwunden und die Menschen atmeten auf. Die Kunst der Destillation verlor den medizinischen Zweck. Alkohol wurde nun mehr und mehr für den Genuss hergestellt.
Das 16.Jahrhunde begann und es formte sich ein Quantensprung. Es wurde nun außer Wein auch Getreide destilliert. Weintrauben war Mangelware, auf Grund der klimatischen Abhängigkeit. Getreide war zu Hauf und überall vorhanden. Die Zeit nationaler Traditionen der Branntweinherstellung begann: Whisky in Schottland, Wodka in Russland, Brandy in Spanien, Cognac in Frankreich.

Der Umweg über das Festland, folgte die Geburt des Gins in England. In den Niederlanden, Belgien und Nordfrankreich gab es im Jahr um 1550 n.Chr. den Brauch, Kornbrände mit Wacholderaroma zu erzeugen. Aus dieser Gewohnheit heraus, entstand der für Niederländer charakteristische Genever oder Jenever. Im Jahr 1575 n.Chr. in Amsterdam, gründete Familie Bols eine Destillerie und brannte eine Spirituose mit Wacholderaroma.
Anno 1622, mit Erscheinen des ersten Rezeptes für „Aqua Juniper“ in Amsterdam, erreichte der Genever in England großen Ruhm und Bekanntheit.

VAN NIEDERLANDES GENEVER – TO ENGLANDS GIN

Der dreißigjährige Krieg begann und zog Europa in tiefes Elend. Drei Jahre später, im Jahr 1621 n.Chr., entbrannte auch der spanisch-niederländische Krieg. Es folgten Kämpfe englischer Truppen auf Seiten der Niederlande. Überlieferten Erzählungen zufolge, tranken sich die niederländischen Truppen mit Genever eine Portion Mut an. Die englischen Soldaten nannten es „Dutch Courage“. Auf den Britischen Inseln ging diese Deutung als Sprichwort in den dortigen Wortschatz ein.

Nun, auch ein Engländer braucht Mut …und so nahmen die englischen Kriegssoldaten den Genever mit in ihre Heimat. Binnen kurzer Zeit wurde das Mut-Wässerchen bekannt und begehrt.

Das Original wurde kopiert. In London und südenglischen Städten, imitierte man den Holland-Schnaps „Genever“ und durch die angelsächsische Verkürzung, entstand der „Gin“.

1638 n.Chr. wurde die „Worshipful Company of Distillers“ von Théodore de Mayerne u.a. gegründet. Mayerne, der Leibarzt des französischen und englischen Königs, erhielt von König Karl I. das alleinige Recht in London und Umland Essig und Alkohol herzustellen. Durch dieses Monopol erhielt auch der Gin seine neuen Qualitätsmerkmale.

England Gin und Holland Genever – eine unendliche Geschichte.

1688/89 n.Chr. erfolgte das Ende der Herrschaft des Hauses Stuart und die Ära der absoluten Monarchie. Das Ober und Unterhaus des bestehenden Parlaments wurde deutlich gestärkt mit der „Bill of Rights“. Der katholische König Jacob II. floh nach Frankreich. Seine Tochter Maria II. mit Gemahl Wilhelm III. von Oranien-Nassau bestiegen den englischen Thron. Eine seiner Amtshandlungen war der Erlass des Einfuhrverbotes französischer Waren. Die Konsequenz daraus, der Nachschub des begehrten französischen Branntweins wurde damit gestoppt.

An anderer Stelle wurde dafür die Destillation mit Getreide aus dem eigenen Land per Gesetz gefördert und steuerlich freigestellt. Dieser „Distilling Act“ im Jahr 1690 n.Chr. und noch weitere folgende Erlasse und Gesetze brachten dem Gin Englands einen historisch nicht vergleichbaren Wettbewerbsvorsprung gegenüber anderer Spirituosen. Leider mit schwerwiegenden Folgen, Gin wurde von der Mehrheit nicht mehr genussvoll getrunken, sondern regelrecht „gesoffen“.

Die Geschichte des Gins

DIE GIN KRISE – BRITISCHE ORIENTIERUNGSLOSIGKEIT

Wilhelm der III. bekannte sich als anmutiger, reiner Förderer des beliebten Gins. Königin Anne, als seine Nachfolgerin, trank ihren Tee nur mit hochprozentiger Zugabe. Sie hob seine Regeln und Maßnahmen bezüglich des Gin-Marktes auf. Damit öffnete sie das Tor der Tragödie. Billiger und minderwertiger Fusel überrollte das Land. Besonders die Armenviertel in London fielen immer mehr dem sittlichen und sozialen Verfall zum Opfer.

Verelendung und Verwahrlosung nahm rasant zu. In den1720iger Jahren war die Sterberate extrem hoch, auf Grund des Konsums billigen Fusels. Der Gin-Wahn brachte das Land in ein völliges Chaos. Auch Schriftsteller wie Daniel Defoe und Henry Fielding warnten vor dieser Katastrophe.

Endlich handelte die Regierung und erließ 1729-1751 Gesetze, die sogenannten „Gin Acts“. Fünf Gesetze, die eine Ausbreitung des Gin-Konsum verhindern. 1757/58 n.Chr. war die Politik wieder Herr der Lage. Die Gin Krise war zugleich eine politische Sinn-Krise. Destillation von Getreide wurde zu dem Zeitpunkt zweimal verboten, weil die Ernte schlecht ausfiel und das Getreide für den täglichen Brotbedarf dringender benötigt wurde.

Das war wohl das dunkelste Kapitel in der Geschichte des Gins. Aber die Wacholderspirituose hat einen unermüdlichen Lebensgeist, der ihn wieder aus dem Untergrund emporsteigen ließ. Sein glanzvoller Ruf kam wieder zur Geltung und es ging bergauf. Damit war das Ende des illegalen Brennens besiegelt.

DIE DESTILLIERINDUSTRIE WURDE BESSER UND PROFESSIONELLER

Auf Grund der vielen Neuerungen der Produktion, war es in den Jahren 1830 bis 1850 möglich, hochwertigen Gin ohne Zuckerzugabe herzustellen. Die unbedingt erforderliche Maßnahme, den ungenügend gereinigten Alkohol zu süßen, um die stechende Schärfe zu entfernen, war nun nicht mehr notwendig. Der stets gesüßte „Old Tom Gin“ verlor damit seine Herrschaftsposition. Das Zeitalter des „London Dry Gin“ betrat die Bühne. Vorhang auf für die Wacholderspirituose mit neuem Qualitätsglanz.

Verbesserte politische und rechtliche Konditionen führten zum Auftrieb der Gin-Herstellung. Die Wacholderspirituose wurde kultiviert und gesellschaftsfähig.

Im Jahr 1825 wurde die Alkoholsteuer in Großbritannien gesenkt. Die Bier „Pubs“ mussten sich alsbald auf Konkurrenz einstellen. Es entstanden die pompösen „Gin Palaces“.
Entgegen den dunklen Pubs und einfachen Gin-Shops, waren die „Gin Palaces“ edel ausgestattet mit glänzendem Mahagoni und Messing. Die wenige zuvor erfundene Gasbeleuchtung, bescherte den Räumlichkeiten eine lichtdurchflutete Atmosphäre.

Mit dem Beginn des Jahres 1920 begann in den Vereinigten Staaten die Prohibition. Das Hauptziel sollte die Verringerung der kriminellen Machenschaften sein, allerdings ging der Schuss nach hinten los. Gangsterboss Al Capone und Co. schmuggelten sich reich. Mit der Prohibition erlangten sie den Aufstieg durch das Schmuggeln und Schwarzbrennen von Spirituosen. Die katastrophalen Wirkungen des minderwertigen Industriealkohol nahm furchtbare gesundheitsschädliche Ausmaße an. Der in Badewannen zusammengepantschte Gin bürgerte sich unter den Begriff „Bathtub Gin“ ein. Guter Stoff war teuer und für viele unerschwinglich. Deshalb wurde der Badewannen-Gin, konsumiert, zwar war dieser fast ungenießbar, aber dafür billig.

Der gute, echte englische Gin wurde in die Karibik oder Kanada verschifft, legal. Von dort aus dann illegal in die Staaten. Diesen Gin nannten die Konsumenten „The Real McCoy“, benannt nach dem berüchtigten Schmuggler Bill McCoy, der selbst ein bekennender Abstinenzler war.

DIE NEUE GIN-WELLE

Sir Winston Churchill, bedeutender Politiker im 20.Jhd. ließ verlauten:
Zitat: „Der trockenste Martini ist ein guter Gin, der mal neben einer Wermutflasche gestanden hat.“ … als trinkfreudiger Staatsmann musste er es schließlich wissen.

Mit James Bond wäre er nicht gleicher Meinung. Über das „bondsche“ Wodka Martini, geschüttelt, nicht gerührt, hätte Sir Churchill höhnisch gelächelt, denn Martini wird weder geschüttelt, da er dadurch trübe wird, noch mit Wodka, sondern mit Gin, zubereitet.

Im 20. Jahrhundert kam der furchthervorrufende Widersacher des britischen Gins: Der russische Wodka. Der geschmacksneutrale Wodka verdrängte in den 60iger Jahren den aromatischen Gin. Für Schnapstrinker und Cocktail-Spezialisten war der Wodka an der Spitze der Beliebtheitsskala.

Und wieder war eine Gin-Krise im Anmarsch. Steil aufwärts ging es nach der ersten „Gin Craze“ im 18. Jhd., nun folgte die zweite Abwärtsspirale. Bis Ende der 80iger Jahre vegetierte der gedemütigte Wacholderschnaps vor sich hin. Aber der Gin lässt sich nicht dauerhaft vertreiben. Wie Phönix aus der Asche stieg der „Bombay Sapphire“ empor. Mit dem Blau der Flasche und exotischem Aroma traf er genau ins Schwarze. Der Zeitgeist vereinte sich mit dem Geist der Flasche und Anfang der 90iger Jahre begann die Wiedergeburt der Cocktailkultur. In den Cocktailbars von New York bis Berlin feierte die stetig verfeinerte Wacholderspirituose ihren glanzvollen Ruhm. Das Ziel hatte Gin erreicht: Es wurde Kultgetränk. Bis heute ist Gin voll im Trend und beliebter wie kaum jemals zuvor.

„Er kam, um zu bleiben -Wir stoßen an, auf Ihre Gesundheit -Cheers“

Gin-Sorten im Überblick

DIE GIN-HERSTELLUNG

Zu Beginn der Gin Produktion steht das destillieren von neutralem Alkohol. Den größten Anteil als Rohstoff hat Getreide. Zugelassen und geeignet sind ebenfalls Kartoffeln und Wein.

Die Melasse oder vergorene Maische wird getrennt und am Prozessende ist ein fast reiner Alkohol mit bis zu 96%vol entstanden. Diesen Ausgangsstoff beziehen Destillerien von Spezialfirmen, nur wenige stellen ihn durch eigener Hände Arbeit her.

DIE ALCHEMIE DES BRENNERMEISTERS

Neutralalkohol, Wasser, Wacholderbeeren und weitere Botanicals (Aromageber) werden verwendet um Gin herzustellen – „Let there be Gin“.

Worin besteht die Kunst eines Brennmeisters? Er verwandelt nicht Wasser in Wein, (oder doch?) sondern geschmacksneutralen Alkohol in aromatischen Gin.

Das funktioniert, indem zuerst der hochprozentige Ausgangsstoff mit ein wenig Wasser durchmischt, bis auf ca. 70%vol. Das ist notwendig aus zwei Gründen: zum ersten wäre der Alkohol pur zu aufdringlich und zweitens wirkt das Wasser beim heraus ziehen der Aromen mit.

Mehrere Methoden der Extraktion stehen zur Verfügung, um den Geschmack aus den Wacholderbeeren und weiteren Kräutern, Gewürzen und Früchten herauszulösen.
Die gängigste Methode ist die Mazeration, die Gin-Aromatisierung mittels Kaltauszug.

Wacholder und ihre Mitstreiter werden zerkleinert und baden genüsslich im verwässerten Alkohol. Das kann einige Stunden bis zu mehreren Tagen dauern. In dieser Zeit hat der Alkohol die Aromen aufgenommen.

Ein beliebter Akt unter den Brennmeistern, ist die Mehrfachmazeration. Die Tiefe und Nuancen des Gins werden damit intensiver. Ab da darf er sich allerdings nicht mehr „London Dry Gin“ nennen, denn besagter darf nur einmal mazeriert werden.

Eine leicht veränderte Form der Mazeration ist die Digeration, wodurch der Alkohol auf ca. 40 bis 50 Grad erhitzt wird. In dieser Variante müssen die Botanicals nicht notwendigerweise im Alkohol „baden“. Die Aromen können im hochsteigenden Dampf extrahiert werden.
Die Botanicals werden oberhalb des Brennapparates in einem Korb im Steigrohr platziert.
Durch die Erwärmung steigt der Alkohol nach oben und trennt die Aromen.
Diese geschickte Art und Weise, dem Wacholder und Co. den Geschmack abzugewinnen, ist sehr beliebt und empfehlenswert. Die Aromen gelangen behutsamer und schonender aus den Gewürzen, Kräutern, Wurzeln, Schalen in den Alkohol.

„Markant für die Dampfinfusion ist der Gebrauch einer Carter-Head-Brennblase – Raffiniert und kreativ – technische Vollkommenheit“

Die Höchste Kunst der Brennmeister erweist sich darin, den Alkohol mit Geschmack zu beleben. Das schöpferische Können und ein Gespür für die Auswahl der Botanicals sind wichtige Aspekte für die Gin Entstehung. Wissen, Intuition und Leidenschaft dienen dem Brennmeister als Kompass. Technische Vorgänge sollte er perfekt ausführen können.

Nach der Mazeration oder einer anderen Variante der Aromatisierung, wird das Halbzeitergebnis erneut destilliert – dadurch entsteht die klare Spirituose.

Zum Ende des Brennvorganges werden Vorlauf und Nachlauf abgespalten, um nicht erwünschte Nebenprodukte wie Fuselöl, Essigester und Methanol zu entfernen.
Der bleibende Mittellauf ist das Herzstück und wird weiterverarbeitet. Mit Zugabe von Wasser wird auf die Trinkstärke reduziert. Mindestens 37,5% Volumen Alkohol – so ist es gesetzlich vorgeschrieben. Höhere Einstellungen von 40 bis 50% sind aber oft raffinierter im Geschmack. Die Finale Einstellung übernimmt letztendlich der Endverbraucher oder Bartender. Die Gin-Kreation der Longdrinks und Cocktails liegen in ihrem Ermessen.

Dicke Mädels haben wunderschön klingende Namen. Sei es Rosa, Carmen, Tosca usw.
Kugelrunde „Pot Stills“, Destillationsapparaturen werden traditionell mit weiblichen Namen getauft. Alt-Ehrwürdige Namen, wie Veronica, Constanze oder Matilda, die ihren Dienst bei The London Distillery Company verrichtet, für die Herstellung des Dodd`s Gins. Namensgeber war die schottische Großmutter des Firmenmitbegründer Darren Rook.

„Wie absolut bahnbrechend, würde ein Pot Still „wie Sie“ heißen“

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