Spirituosen / Schnaps – Ein Stück Geschichte

Was genau sind Spirituosen überhaupt, woher kommt der Begriff und wie werden sie hergestellt? Erfahren Sie mehr über die Geschichte des Schnaps und schmunzeln Sie über den ein oder anderen wissenswerten Fakt.
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Was sind Spirituosen?

Bei einer Spirituose (lateinisch spiritus), umgangssprachlich auch Schnaps (englisch Spirits), handelt es sich, wer hätte das gedacht, um eine alkoholische Flüssigkeit.

Nach EU-Recht muss sie einen Mindestalkoholgehalt von 15% Volumen aufweisen. Bei Eierlikör genügen 14% Volumen.

Die Beliebtheit von Schnaps hat Bestand

Alkohol in Form von Wein, war in vielen Kulturen der Geschichte beliebt.
Sei es bei den Ägyptern, Germanen, Sumerer, Römern oder Griechen – alle kannten den Alkohol.

Das Destillationsverfahren hingegen war fast unbekannt. Lediglich die Ägypter experimentierten viel und wussten somit um dieses Verfahren. Allerdings nutzten sie die gewonnen Extrakte für die kosmetischen Bereiche.

Destillierprozess (lateinisch “de-stillare”) bedeutet “tropfend”, ist die Trennung einer Flüssigkeit mittels seiner Verdampfung und Kondensation.

„Es ist viel Zeit vergangen, es wurde viel experimentiert, der Genuss war anfangs nebensächlich.“

Bereits im 4. Jahrhundert vor Christus befasste sich Aristoteles mit der Destillation und schrieb dazu:

Zitat: “Die Destillation kann das Salzwasser der Meere trinkbar machen. Auch Wein und andere Flüssigkeiten können wir dem Verfahren aussetzen.“

Ein neues Destillationsverfahren

Anfang des 10. Jahrhundert nahm die Spirituosenherstellung in süditalienischen Klöstern und Apotheken ihren bahnbrechenden Anfang. Alchemisten beschrieben hochprozentigen Alkohol als “magisch” und dienlich der künstlichen Herstellung von Gold. Einen Erfolg, mit der ersten dokumentierten Weindestillation, brachte Magister Salernus zustande.

Salernus seine Entdeckung und Erschaffung, reinen Alkohol (Aqua Ardens – brennendes Wasser) von nicht brennbaren Bestandteilen zu trennen, erreichte damit einen großen Triumph in der Geschichte der Chemie. Das Destillations-Verfahren wurde später auf einen besseren Stand gebracht und optimiert. Dieses erreichte der Universalgelehrte Bischof Albertus Magnus (1193-1290 n.Chr.) mit der Erfindung der Brennblase: Durch Erhitzung des Weines in der Brennblase, sammelten sich alkoholische Dämpfe.

Vorerst wurde Branntwein als Heilmittel gebraucht, daher stammt auch der lateinische Begriff “Aqua Vita”, ins Deutsche übersetzt “Lebenswasser” oder “Lebenselixier”. Eine erste Ableitung davon ist der berühmte nordische Kümmelschnaps “Aquavit”. Heute findet man Aquavit in verschiedenen Varianten bequem und einfach in der Flasche, direkt im Spirituosen-Onlineshop.

BRANNTWEIN ALS GENUSSMITTEL – DER FORTSCHRITT

Um 1400 n.Chr. begann die Zeit, dass sich Branntwein in der Gesellschaft als Genussmittel etablierte. In den Gebieten, in denen kein Wein angebaut werden konnte, benutzten die Menschen Wurzeln, Früchte oder Getreide als Basis der Destillation.

Die heutige Vielfalt der feinen Spirituosen führt zurück auf die verbesserten Destillationsverfahren und bietet für jeden Genuss und Geschmack die perfekten Auswahlmöglichkeiten.

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In Deutschland ist übrigens die besondere Auswahl an Likören ein Alleinstellungsmerkmal.

Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über die Verwendung von Bier und Wein fand man schon 3.000 Jahre vor Christus in den Gegenden des Euphrat und Tigris. Etwas später auch bei den Ägyptern und Sumerern.

„Schenk noch einen ein mein Weib. Aber mach schnell, es soll keiner der Anderen mitbekommen.“

Alkohol als Mittel zur Heilung

Nicht nur der Konsum von alkoholischen Getränken, der allerdings der oberen Gesellschaft vorbehalten war, spielte eine große Rolle, auch für Heilungs- und Opferrituale waren alkoholische Getränke ein weitverbreiteter Bestandteil. Eine weitere schriftliche Überlieferung von Wein- Destillationsverfahren stammt von dem berühmten Arzt Salemus (1130-1167 n.Chr.) Laut seiner Ansicht, war Aqua Ardens (brennendes Wasser) ein wertvolles medizinisches Heilmittel gegen die Pest.

Auch die Klosterfrau Hildegard von Bingen (ca. 1098-1179 n. Chr.) war eine Universalgelehrte. Sie erkannte die positiven Merkmale des Alkohols für die Schaffung von Kräuter-Essenzen. Alkohol wurde eine wertvolle Bereicherung in der Körperpflege und als Basis von Duftwässern ca. Anfang 1900 n.Chr. Die bekannte erste Duftwasser-Marke war “Kölnisch Wasser”. Goethes Gattin Christiane Vulpius erkannte die Wirkkräfte von Duftwasser. Ebenso Napoleon, der vor jeder Schlacht von dem hochalkoholisierten Tonikum, einen kräftigen Schluck nahm.

DIE ERSTE SCHRIFTLICHE DOKUMENTATION des Branntweins

Die erste schriftliche Erwähnung eines Branntweins war Anfang des 16. Jahrhundert in Nordhausen. Es handelte sich dabei um den Kornbranntwein.

Um 1750 n.Chr. entstand in der Pfalz die erste Kartoffelbrennerei und im Jahre 1810 n.Chr. war das Brennen Jedermann erlaubt. Dadurch nahm das Interesse in dem Bereich zu und es entstanden immer mehr Korn und Kartoffelbrennereien. Im Jahr 1830 n.Chr. stieg die Zahl in Preußen auf über 17.100 Kartoffelbrennereien.

EINE BAHNBRECHENDE ERFINDUNG

Johann Heinrich Leberecht Pistorius aus Weißensee machte eine bahnbrechende Erfindung. Er erfand den „Pistoriusschen Brennapparat“. Seine Erfindung, aus Kartoffeln Schnaps zu brennen, wurde im Jahr 1817 n.Chr. patentiert. Auf Grund der einfachen und zugleich billigen Branntwein-Produktion mittels des Kondensators (Dephlegmator) wurde rasant die Landwirtschaft in Brandenburg umgestellt.

„Eine Errungenschaft, die den gesamten Brennereimarkt reformierte. Eigentlich einfach und dennoch mussten schon Jahre zuvor viele Ideen weichen.“

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SPIRITUOSEN UND STEUERN – PASST DAS ZUSAMMEN?

In Süddeutschland war das Brennen in kleineren Brennereien ein etablierter Brauch. Der französische Politiker und Kirchenfürst Kardinal Armand Gaston de Rohan, Bischof von Straßburg, erlaubte im Jahr 1726 n.Chr. den Einwohnern und bäuerlichen Untergebenen des Amtes Oberkirch das Brennen.

Als Früchte zum Brennen für den Eigenbedarf sollten hier Kirschen verwendet werden. Dadurch steigerte sich der Anbau von Kirschen und den Landwirten erschloss sich eine weitere Einnahmequelle.

Ebenso profitierten die Obrigkeiten durch die Steuerabgaben. Der preußische Finanzminister und Entwickler des Steuersystems, erkannte, dass die Wirtschaftslage in der Landwirtschaft sich durch Brennereien massiv verbessert.

In Deutschland wurden Branntweinabgaben schon zu Beginn des 16. Jahrhundert erhoben. Der Steuersatz richtete sich entweder nach der verwendetet Rohstoffmenge oder Kapazität der Brennblase.

Otto von Bismarck, erster Reichskanzler, legte seinen Entwurf des Branntweinmonopols im Jahr 1886 n.Chr. vor und Wilhelm König von Preußen erließ im Juni 1887 n.Chr. ein Gesetz über die Besteuerung von Branntwein.

„Endlich in privaten Händen. Eine wichtige Umstrukturierung, sinnvoll und gut durchdacht.“

Die Wende. Im Januar 2018 ist das Branntweinmonopol per Gesetz beendet. Entsprechende Verwaltungen sind aufgelöst und Brennrechte werden nicht mehr durch staatliche Instanzen zugeteilt. Eine Veränderung, die die Anzahl von Brennereien erhöht.

DIE Schnaps-TRADITION AUFRECHTHALTEN

Hauptsächlich aus geschichtlicher Bedeutung, konzentrieren sich die Produktionsbetriebe in den Ländern Rheinland-Pfalz, Bayern, Hessen, Baden-Württemberg auf das Obst brennen.

Streuobstwiesen sind beliebte und wertvolle Landschaftsformen. Die dort wachsenden Obstbäume sind den Bodenverhältnissen perfekt angepasst. Viele alte Obstsorten gedeihen in voller Pracht. Streuobstwiesen sind zudem Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten.

Kartoffel-, Korn- und Getreidebrennereien befinden sich vorrangig in den Ländern Rheinland-Pfalz, Saarland, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen.

Die stärkste Produktion obliegt den Kartoffelbrennereien.  In den Ländern Bayern und Niedersachsen liegt das Hauptaugenmerk der Alkohol-Produktion mit Kartoffeln, aber auch im Norden des Landes, wie Lüneburg und Hannover sind Kartoffel-Brennereien zu finden.

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